Die Geschichte des Flatcoated Retrievers

    

   


Die Geschichte einer Rasse hat immer eine große Bedeutung. Die des F.C.R. ist märchenhaft, da sie mit Jägern beginnt, die im 18. Jahrhundert einen Apportierhund für Vögel und Wildbret brauchten. In dieser Epoche verwendeten sie Spaniel als Apportierhunde und hatten wirklich Schwierigkeiten, wenn das Gelände schwierig wurde, d. h. bei Gestrüpp oder im Sumpf Es wurde unerläßlich spezialisierte Hunde bei solchem Gelände zu haben. Leider existierte dieser Hund nicht. Es war Notwendig, ihn zu "kreieren". Die Ahnen des F.C.R. sind nicht sehr zahlreich. Man verwendete Spaniel, Setter, Wasserhunde und überraschenderweise Schäfer/Hütehunde. Der Spaniel und Setter interessierten wegen ihrer Schnelligkeit und ihrer Lebhaftigkeit (Es sei erwähnt, daß die Spaniel zu den ältesten Rassen gehören, erwähnt schon ca. 1450). Die Wasserhunde hatten ihren Platz und ihre Wichtigkeit. Durch ihre Apportierfreude, ihre Leichtigkeit, ihre Schnelligkeit und ihre Leistungsfähigkeit im Wasser, aber auch Dank ihrer guten Anpassungsfähigkeit an kalte Gewässer. Die Schäferhunde und besonders die schottischen Collies brachten die Intelligenz und den geschätzten Gehorsam zum F.C.R. Man findet beim F.C.R. diesen verlängerten Kopf ohne Stop, charakteristisch für den Collie, manchmal heute noch. Aber wie kann man die Gegenwart des St. John's Hund (oder auch Lesser-Labrador) sowie die des Neufundländers erklären? Wohl nur, durch die englische Seefahrt, die um 18. Jahrhundert aufgrund des Fischfangs nahe der neuseeländischen Küste, dort Holz für England aufnahmen. Sie machten über viele Jahre Hin- und Rückfahrten und hatten ihre Wasserhunde an Bord. Der Austausch von Hunden war lange Zeit beliebt, so konnten nach und nach diese Hunde nach England kommen, wo sie dann St. John's Hund genannt wurden. Der erste Züchter, weit davon entfernt der Beste zu sein, war M.Shirley, der die Rasse des F.C.R. begründete. Geboren 1844, gestorben 1904, hat er sein ganzes Leben Retrievem gewidmet und dank einer enormen Auswahlarbeit gelangte er zu einer neuen Rasse, den Wavy-coated Retriever. Indessen, der Wavy brachte ihnen nicht die volle Zufriedenheit, wegen seines lockigen Fells hatte er die Tendenz die Feuchtigkeit zu behalten. M.Shirley mußte daher weiter züchten, um den idealen Retriever für die Jagd zu finden. Er brauchte bis 1880 dazu. Shirley stabilisierte die Rasse dank der Kreuzung des alten Engländers oder Irish Water Spaniel mit dem Setter, dem Collie und dem Kleinen Neufundländer. Man vergißt in einigen Momenten die Rolle des irischen Collies, aber Shirley war der Erste, der diesen Hund in die Rasse der F.C.R. einfügte.

Der Höhepunkt des F.C.R. war ungefähr im 19. Jahrhundert und überdauerte die Periode Edwards. Bis dahin war er ohne Zweifel der beste Jagdhund, der keine Hilfe benötigte. Er wurde als bester auf Ausstellungen hochgeachtet und wurde als Prototyp des Jagdhundes nach dem modernen Konzept des Dual Purpose angesehen."

1872 hat Idstone den F.C.R. wie folgt beschrieben: "Er ist würdig, angesehen, leuchtend im Fell, intelligent, von gutem Temperament, ein liebevoller Begleiter, treu, begabt, kultiviert, seine Intelligenz entspricht seiner Schönheit."

Er entspricht in seinem Erscheinungsbild der Epoche Edwards mit ihrem Streben nach einer harmonischen Gesamtheit. Dieser Hund mit dem so erfreulichen Charakter bedarf einer konsequenten Erziehung, die ihn zu einem exellenten Begleithund, Jagdhund oder zu beidem macht. Wir weisen mit Nachdruck darauf hin, daß man den Flat nicht wie andere Retriever abrichten kann und auch nicht wie einen Labrador. Es dauert länger bis der Flat reif - erwachsen ist. Man muß sich daher Zeit nehmen ihn zu verstehen, man muß wissen, wann man hart sein muß und man braucht Takt und Fingerspitzengefühl. Jeden Tag muß man sich Zeit nehmen, oft genug in Form des Spiels, um ihm zu zeigen, was er darf und was nicht - mit Sanftheit. Die Ausbildung sollte progressiv sein und bis in sein Alter andauern. Seine große Intelligenz ist für seinen Besitzer kostbar. Dieser Hund vergißt niemals, was er erfahren hat. Was das Zusammenleben betrifft, dieser Hund lebt nicht gerne alleine. Er kann natürlich warten, bis sie von der Arbeit nach Hause kommen, aber er zieht es vor, ihre Arbeit zu teilen und an ihrem Berufsleben teilzunehmen. Im Büro setzt sein außergewöhnliches Verhalten ihre Umgebung in Erstaunen. Er weiß, diskret zu sein, wenn er muß, er stört nicht ihre Abende mit Freunden. 

Als 2. Regel, die die Spaziergänge betrifft, muß man wissen, daß sich der Flat ausleben muß. Dies ist Teil seines Gleichgewichtes und erleichtert andererseits sein Verhalten im Haus. Die Spaziergänge müssen nicht überlang sein, sie müssen aber so sein, daß sie ihm die Möglichkeit geben, sich zu entspannen. Bemerkt sei noch eine andere Eigenschaft, das Schwimmen. Der Flat ist ein begeisterter Schwimmer, schnell, kräftig, fähig auch in der Brandung zu schwimmen. Daher ist er ein exzellenter Begleiter auch im Urlaub mit der Familie. Dieser geduldige Hund wird mit ihnen Berge erwandern, und sie auf stillen Spaziergängen begleiten.

Der F.C.R. ist kein zerbrechlicher Hund. Er ist widerstandsfähig gegen tiefe Temperaturen, schwimmt im eisigen Wasser. Er besitzt eine exzellente Struktur und sein Körperbau prädestiniert ihn zum Arbeiten. 

Die Zucht des Flats könnte das Prädikat „schwierig“ erhalten, da es nicht reicht, einen Flat mit einem Flat zu verheiraten um außergewöhnliche Welpen zu erhalten. Man muß dem Phänomen der Mode standhalten. Der Flat darf nicht zu einem mittelmäßigen Hund werden, der für Geld zu haben ist. Züchten heißt arbeiten, um Welpen von guter Qualität zu bekommen, aber auch viel Interesse um weitere Erfolge zu haben, Gewicht legend auf Gesundheit, Schönheit und Charakter.